Wie ist der Badeteich eigentlich entstanden?
Erst kürzlich hatte Jan Lepczyk den Badeteich in Hirschstetten auf einer Radroute kennen gelernt. Er war von seinem schönen türkisen Wasser derart begeistert, dass er am folgenden Samstagnachmittag gleich wieder hin will. Dieses Mal lässt er seinen Drahtesel aber zu Hause stehen. Er steigt in die U2 und nimmt dann die Straßenbahn 26. Angekommen am Teich, spaziert er noch ein Stückchen am Ufer entlang. Als er ein besonders schönes Plätzchen entdeckt hat, breitet er seine Picknickdecke aus und lässt sich nieder.
Während Jan die Aussicht auf das kühle Nass genießt, fragt er sich plötzlich: „Wie ist dieser See eigentlich entstanden? Und seit wann gibt es ihn überhaupt?“
Er zückt sein Handy und beginnt nachzuforschen. Im Nu findet Jan ein paar Details über die Entstehung dieses erholsamen Fleckerls: Der See war früher tatsächlich einmal eine Schottergrube. Diese wurde in den 60er Jahren ausgehoben, um Kies für den Bau zu gewinnen. Das war zu dieser Zeit gang und gäbe in der Donaustadt, wo damals – wie heute – viele neue Wohnungen gebaut wurden. Allerdings wurden diese Gruben nach dem Schotterabbau üblicherweise mit Müll wieder aufgeschüttet und abgedeckt. „Was? Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass man damals einfach Müll hineingeleert hat.“, empört sich Jan.
Aber nicht in diesem Fall! Denn hier geschah etwas Bemerkenswertes, findet er heraus. In Hirschstetten haben sich Menschen aus der Nachbarschaft zusammen getan, um gemeinsam die brachliegende Schottergrube in eine grüne Oase zu verwandeln. Anfang der 80er Jahre wurde der bereits mit Grundwasser gefüllte Teich von einigen Stadtgärtner*innen bepflanzt und hergerichtet. Burgenländische Saisonarbeiter*innen unterstützten sie beim Begrünen. Die Pflanzen dafür wurden sogar von drei städtischen Baumschulen zur Verfügung gestellt.
„Wow! Das ist ja eine wirklich grandiose Sache. Wer hätte das gedacht!“, zeigt sich Jan begeistert. „Was alles durch Eigeninitiative, Nachbarschaft und Engagement entstehen kann! Ein wahrer Geheimtipp mit einer faszinierenden Entstehungsgeschichte, dieser Badeteich hier in Hirschstetten. Da komme ich ab jetzt öfters her.“, beschließt Jan. Beschwingt und beeindruckt legt er das Handy weg und hüpft ins Wasser.
/ cp@dialogplus.at / Dienstag, 17.11.2020 / 2
Grundwassergefährdende Altlasten stellten im Bezirk, auf Grund der Bodenbeschaffenheit, ein großes Problem dar. Der Donaupark wurde etwa über einer riesigen Deponie errichtet, dieaufawändig saniert werden musste. Die sogenannte Benzinfabrik der Mobil Austria südlich der Breitenleerstrasse an der Bahnunterführung erlitt einen Bombenschaden, das austretende Öl drang ins Grundwasser und wurde 1988 aufwändig saniert ebenso die Deponie Rautenweg. Wiederauffüllung von Schottergruben war üblicherweise Teil des Genehmigungsbescheids. Der Betreiber der Schottergewinnung Hirschstetten ging jedoch in Konkurs, war dazu also nicht mehr verfügbar. Sozusagen als Notlösung, inzwischen war das Umweltbewusstsein deutlich gestiegen, wurde der entstandene Teich als Erholungsgebiet gewidmet. Die Wasserqualität ist, fast immer, zum Baden geeignet, Es gibt hier eine gut frequentierte Hundezone, einen aktiven Fischereiverein sowie Kinderspielplätze, Gastronomie und Sanitäranlagen. In, leider immer selteneren, Kälteperioden ein Paradies für Eisläufer.
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